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Kategorie: Geschichte

aus der Sammlung von Dr. Heiko Übler

lm Jahre 1490 wurde die taxische Post gegründet. Unter der Herrschaft von Kurfürst Ferdinand Maria (ab 1664) nahm der Einfluss derer von Taxis erheblich zu. Dieser Einfluss erstreckte sich auch auf die Oberpfalz. Sulzbach befand sich an der böhmischen Straße als wichtiger Handelsstraße und erhielt deshalb 1615 eine taxische Poststation in Siebeneichen („Siben Aichen“ - damals nicht zum Stadtgebiet gehörend), die bis 1617 in Siebeneichen verblieb. Anschließend wurde bis 31.12.1743 eine Poststation in Bachetsfeld (damals „Bechetsfeld“) eingerichtet, bevor die Station zum 01.01.1744 nach Sulzbach verlegt wurde.

1808 wurde der Ort zur königlich bayerischen Expedition erhoben. 1845 erfolgte eine Umwandlung zur Postverwaltung. Stempel gab es erst ab 1809. ln Rosenberg wurde die Postexpedition erst am 1.7.1873gegründet. Stempel gab es dort erst ab 1876.

Der erste in Sulzbach verwendete Stempel war ein einzeiliger Stempel mit Rayon Bezeichnung.  Er trägt die Schrift „Sulzbach. R. 3.“. Er wurde verwendet von 1809-1821

Privater schwerer Brief vom 10. Januar 1809 an den Adeligen Janson von der Stock in München. Die Gebühr von 12 Kreuzer wurde vom Absender entrichtet. Es handelt sich damit die früheste nachgewiesene Verwendung dieses Stempels.

 

Portofreie Regierungssache - späteste bekannte Verwendung vom 30.10.1845. Daraus ist zu erkennen, dass Einzeiler und Fingerhutstempel gleichzeitig verwendet worden sind.

1844 ging man über, einen neuen Halbkreisstempel einzusetzen, der mit einer Tages und Monatsangabe in Ziffern „Tag/Monat“ versehen war. Der früheste bekannte Beleg stammt vom 13.11.1844.

Den Halbkreisstempel trägt diese Dienstsache mit dem Vermerk „frey“ aus dem Jahr 1845 im Rahmen des Vertrages über die Bairisch-Österreichische Correspodenz. Der Stempel B.O.C. war hierfür vorgeschrieben.

 

Mit Einführung der Marke am 01.11.1849 wurde ein neuer Stempel erforderlich, um die Marke zu entwerten. Die königlich bayerische Post entschied sich für den Mühlradstempel. In Sulzbach trug er die Nummer ,,338“ und war als geschlossener Mühlradstempel ausgestaltet. Der Halbkreisstempel blieb als Nebenstempel erhalten und wurde wieder verwendet.

Auch auf diesem Brief vom 1.11.1855 findet sich die Marke Mi Nr. 5 d auf einem Brief nach Hamburg. Für Briefe über 20 Meilen galt eine Gebühr von 9 Kr. welches vorliegend auch verwendet wurde. Noch immer wurde mit dem Vermerk ,,fco" (=franco) links unten bescheinigt, dass die Gebühr vollständig beglichen wurde.

Fernbrief über 12 Meilen frankiert mit seltener Mehrfachfrankatur der MiNr. 2 I a zu 6 Kr mit Halbkreisstempel und Halbkreisstempel ,,Hofheim" auf der Rückseite als Ankunftsstempel - Die Sendung stammt vom 16.1 0.1850.